Mensch
Karl Hörmann
Lexikon der christlichen Moral

LChM 1969, Sp. 806 f


Der M. als Gottes Geschöpf kann seine Bestimmung nur an dem Ziel erreichen, das Gott ihm gesetzt hat. Zum Unterschied v. den vernunftlosen Geschöpfen ist er vom Schöpfer befähigt und beauftragt, diesem Ziel in verantwortl. Freiheit (Gewissen, Willensfreiheit, Sittlichkeit) zuzustreben. So steht der M. zum persönl. Gott im Verhältnis des persönl. Partners. In das eigentl. Menschliche kehrt er dann ein, "wenn er sich seinem Herzen zuwendet, wo Gott ihn erwartet, der die Herzen durchforscht (vgl. 1 Kön 16,7; Jer 17,10), u. wo er selbst unter den Augen Gottes über sein eigenes Geschick entscheidet" (2. Vat. Konz., Gaudium et spes 14).

Gemäß der Offenbarung findet der M. in Gott nicht nur seinen Schöpfer, Gebieter, u. Richter, sondern auch seinen liebenden Vater, der sich selbst ihm als beseligendes Ziel darbietet. Sittl. Aufgabe des M.en ist es, sein Leben auf Erden so zu gestalten, daß es die Erreichung dieses Zieles nicht nur vorbereitet, sondern fortschreitend schon verwirklicht.


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